Die Konjunktur legt zu, aber erst 2026


Neue Prognosen


Gestern haben die ersten Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland ihre Frühjahrsprognosen vorgelegt. Sie sind maßgeblich durch die von Union und SPD geplanten Ausgabenprogramme beeinflusst. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) erwartet für 2025 unverändert eine Stagnation des BIP, erhöhte aber für 2026 seine Prognose für das BIP-Wachstum von 0,9 % auf 1,5 %. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnet ebenfalls erst für 2026 mit einem Konjunkturimpuls. Für das laufende Jahr reduzierte es seine Wachstumsprognose von 0,4 % auf 0,1 %. Für 2026 rechnen die Konjunkturforscher mit einem BIP-Plus von 1,3 %. Auch wir vom LBBW Research haben gestern überarbeitete Prognosen veröffentlicht. Wir teilen die Sicht der beiden Forschungsinstitute, dass sich die Aussichten für 2025 nicht verbessert haben und halten an unserer Prognose eines BIP-Rückgangs von 0,2 % fest. Für 2026 haben wir unsere Prognose in Erwartung der diskutierten staatlichen Ausgabenprogramme von 0,7 % auf 1,2 % angehoben. Für den Euroraum gehen wir nun ebenfalls von einem BIP-Plus von 1,2 % im kommenden Jahr aus (bisherige Prognose: 1,0 %). Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Inflationsrate leicht höher ausfallen dürfte und sich der Staat kräftig über die Emission von Anleihen verschulden wird. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen kletterte bereits nach bekanntwerden der Pläne auf ihren höchsten Stand seit 2023. Dieser Renditeanstieg wird unserer Einschätzung nach Bestand haben. Wir haben unsere Prognose zum 30.06.2025 von 2,50 % auf 2,80 % und zum 30.06.2026 von 2,60 % auf 3,00 % angehoben. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zu Mitte und Ende dieses Jahres bis auf 1,05 aufwerten (Prognose bisher: 1,00 EURUSD) und nachfolgend bis Mitte 2026 auf 1,10 EURUSD nachgeben.

EU reagiert mit Gegenzöllen


An den Rentenmärkten kletterten die Renditen dennoch weiter: Dies lässt sich mit dem eskalierenden Handelsstreit erklären: Zum einen ändert Trump erratisch seine Zollankündigungen, zum anderen schlagen seine Gegner zurück. Gestern reagierte die EU mit Gegenzöllen auf die neuen US-Zölle auf Stahl und Aluminium. Die Europäische Kommission legte eine 99 Seiten lange Liste vor, die weit über Levi‘s, Jack Daniels und Harley Davidson hinaus geht und am 12. / 13. April in Kraft treten soll.

Alte Parteikonflikte


Ob die Grundgesetzänderungen, die das Sondervermögen ermöglichen und die Schuldenbremse aufweichen sollen, tatsächlich kommen, ist keine ausgemachte Sache. Wenig überraschend blieb die Atmosphäre zwischen Grünen und Unions-Parteien beim gestrigen, ersten Schlagabtausch im Bundestag eisig. Zudem steht auch noch der Richterspruch über die Verfassungskonformität des Ansinnens aus. Das Bundesverfassungsgericht hat aber versprochen, spätestens bis zur Bundestagsabstimmung am 18. März ein Urteil zu verkünden. Bereits entschieden hat es gestern derweil darüber, dass es trotz des sehr knappen Scheiterns des BSW an der 5 %-Hürde keine Neuauszählung der Wahlstimmen geben wird.

Tiefere Kurse


Weiter eskalierende Zollstreitigkeiten haben gestern einmal mehr die Stimmung an den Aktienmärkten getrübt. Der DAX gab 0,5 % nach. In den USA ging es für den S&P 500 deutliche 1,4 % gen Süden. Ob es dabei wirklich die Drohung von US-Präsident Donald Trump war, europäische Alkoholika mit einer 200 %-Steuer zu belegen, die den Börsianern die Laune verdarb, bleibt für den Moment offen. Kanada zeigt sich im Zollstreit ebenfalls unnachgiebig und legte bei der Welthandelsorganisation WTO Beschwerde gegen die US-Zölle auf Stahl und Aluminium ein. Heute Nachmittag wird Mark Carney als neuer kanadischer Ministerpräsident vereidigt. In den USA muss heute der von den Republikanern geplante Überbrückungshaushalt den Senat passieren. Die Demokraten signalisierten gestern nach Börsenschluss, dass sie im Haushaltsstreit einlenken könnten, um einen Shutdown zu verhindern


Wichtige Hinweise


Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.

Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.

Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.

Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.

Herausgeber


Landesbank Baden-Württemberg
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart

News

14.03.2025Die Konjunktur legt zu, aber erst 2026
14.03.2025Renditen steigen trotz rückläufiger Inflation
13.03.2025Renditen steigen trotz rückläufiger Inflation
12.03.2025Talfahrt des US-Dollar setzt sich fort
12.03.2025Im Überblick: Beliebte Discount-Zertifikate der LBBW
11.03.2025Trump: Biedermann und Brandstifter
10.03.2025Jetzt wird verhandelt
10.03.2025Im Überblick: Beliebte Aktien-/Index-Anleihen der LBBW
07.03.2025EZB senkt Leitzins um 25 Basispunkte
06.03.2025Milliardenpaket lässt Zinsen steigen
05.03.2025Im Überblick: Beliebte Discount-Zertifikate der LBBW
05.03.2025Zollängste belasten Märkte und Wirtschaft
04.03.2025LBBW Discount-Zertifikate: Basiswert des Monats - MTU Aero Engines
04.03.2025DAX 23.000, Trump stoppt Nachschub
03.03.2025Im Überblick: Beliebte Aktien-/Index-Anleihen der LBBW
03.03.2025Europa ist aufgewacht
28.02.2025Neues von der Inflation
27.02.2025Europäische Aktienmärkte in Rekordlaune
26.02.2025Im Überblick: Beliebte Discount-Zertifikate der LBBW
26.02.2025Handlungsbedarf groß für nächste Regierung
25.02.2025Macron umwirbt Trump
24.02.2025Im Überblick: Beliebte Aktien-/Index-Anleihen der LBBW
24.02.2025Deutschland hat gewählt
21.02.2025Goldpreis weiter auf Rekordjagd
20.02.2025LBBW Aktien-Anleihen: Basiswert des Monats - TUI
20.02.2025Schnabel deutet Zinspause
19.02.2025Im Überblick: Beliebte Discount-Zertifikate der LBBW
19.02.2025ZEW-Index überrascht positiv
18.02.2025Frieden in Freiheit: ein hohes Gut!
17.02.2025Im Überblick: Beliebte Aktien-/Index-Anleihen der LBBW
17.02.2025Entschleunigung zum Wochenende
14.02.2025Zollankündigen verderben nicht die Party
13.02.2025Kreml-Träume werden wahr
12.02.2025Im Überblick: Beliebte Discount-Zertifikate der LBBW
12.02.2025DAX & Gold - noch nie so wertvoll wie gestern
11.02.2025Und täglich grüßt das Murmeltier
10.02.2025Im Überblick: Beliebte Aktien-/Index-Anleihen der LBBW
10.02.2025Konjunkturelle Erholung noch nicht erkennbar
07.02.2025DAX-Rally im Schatten der Geopolitik
06.02.2025US-Renditen sinken nach ISM-Daten




































Inhalte: Home + Impressum
© 2002 - 2025 - "ZERVUS" - Kozubek & Schaffelner OG - Alle Rechte vorbehalten - Alle Angaben ohne Gewähr