US-Wirtschaft ist nicht unkaputtbar


EZB senkt Einlagesatz auf 2,0 %


Der EZB-Rat hat auf seiner gestrigen Sitzung beschlossen, alle seine drei Schlüsselzinsen um jeweils einen Viertelprozentpunkt zu senken. Dies entsprach der einhelligen Erwartung der von Reuters befragten Bankvolkswirte. Der EZB-Einlagesatz beläuft sich nunmehr auf 2 %. Die EZB ist nach eigenem Bekunden im neutralen Bereich ihrer Geldpolitik angekommen - da wollte sie offenbar hin. Zunächst dürften die Notenbanker im Frankfurter Skytower eine Pause einlegen. Der Zeitpunkt dürfte geschickt gewählt sein. Niemand weiß, ob die US-Zollpolitik noch zu tieferen Verwerfungen bei Wachstum und Inflation führen wird, oder ob am Ende gilt: TACO - Trump always chickens out! Dies sollte nach der Sommerpause vermutlich klarer sein. Deutliche Schrammen wird die US-Politik aber schon nach heutigem Wissen im Konjunkturbild des Euroraums hinterlassen. Wir rechnen daher damit, dass die EZB noch einmal ihre Schlüsselzinsen um jeweils einen Viertelprozentpunkt senken wird. Dann hätte sie wohl den derzeit maximalen Spielraum der Geldpolitik ausgeschöpft. Für weitergehende Schritte bräuchte es einen härteren Einbruch der Konjunktur. Das ist nicht auszuschließen, aber Stand heute das Szenario mit der geringeren Wahrscheinlichkeit. Und nur ein überraschender Inflationsanstieg dürfte die EZB dazu veranlassen, ihre Leitzinsen alsbald wieder anzuheben.

US-Wirtschaft ist nicht unkaputtbar


Donald Trump ist in wirtschaftlicher Hinsicht schlecht in sein Präsidentenamt gestartet. Die US Wirtschaftsleistung nahm im ersten Quartal mit einer Jahresrate von 0,2 % ab. Die Schuld für diesen Fehlstart schob der Immobilienmogul freilich seinem Vorgänger Joe Biden in die Schuhe. In den zurückliegenden Wochen drängte sich jedoch der Eindruck auf, dass die US-Konjunktur trotz des vom Weißen Haus ausgehenden Chaos nicht in die Knie geht, die US-Wirtschaft quasi unkaputtbar sei. So schuf die US-Wirtschaft trotz des Einbruchs vieler Stimmungsindikatoren in den Monaten März und April jeweils knapp 200 Tsd. neue Stellen. Das GDPNow-Modell der Federal Reserve Bank of Atlanta sagte für das zweite Quartal sogar eine US-Wachstumsrate von sage und schreibe 4,6 % voraus. Angesichts dessen kam die Sorge auf, ob unsere US-Wachstumsprognose in Höhe von 1,0 % für das Jahr 2025 womöglich doch zu pessimistisch sei. Die jüngsten Nachrichten gaben unserer Konjunkturskepsis jedoch wieder Oberwasser. So sind im Mai die US-Automobilabsätze um gut 9 % im Monatsvergleich gefallen und der US-Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungen rutschte unter die Expansionsschwelle. Zudem geht aus den anekdotischen Berichten aus den Distrikten der US-Notenbank, dem sogenannten "Beige Book", hervor, dass die US-Wirtschaftstätigkeit leicht zurückgegangen sei. Dies steht im auffälligen Widerspruch zu der erwähnten Prognose des GDPNow-Models der Fed-Atlanta. Der heute nachmittag zur Veröffentlichung anstehende Bericht des US-Arbeitsministeriums könnte aufzeigen, wie es um die US-Wirtschaft wirklich bestellt ist. Gemäß der Erhebung des privaten Personaldienstleistungsunternehmen ADP schuf die US-Privatwirtschaft im Mai lediglich 37 Tsd. neue Stellen. Da zudem im "Beige Book" von kaum veränderter Beschäftigung die Rede ist, erwarten wir, dass das US-Arbeitsministerium einen Beschäftigungsanstieg von unter 100 Tsd. vermelden wird.


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