Bilanzflut und Anleiherenditen verunsichern


Höhere Renditen setzen zu


Steigende Anleiherenditen und uneinheitliche Konzernbilanzen sorgten in dieser Woche für Zurückhaltung am US-Aktienmarkt. Anlageübergreifend wurde klar, dass der Mitte September begonnene Rendite-Anstieg mehr und mehr eine Last für Aktien bedeutet. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg in den letzten fünf Wochen von rund 3,6 % auf 4,2 %. Der jüngste Anstieg drückte die großen US-Aktienindizes an der Wall Street. Höhere Renditen machen Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver, da sie als eine risikoärmere Anlageklasse gelten. Im Wochenvergleich notierten der Dow Jones und der breiter gefasste S&P 500 jeweils rund 2 % und 0,5 % schwächer. Nach starken Quartalszahlen hat lediglich der gestrige Kurssprung bei Tesla um rund 20 % die Technologiebörse Nasdaq auf Wochensicht ins Plus hieven können.

Trump-Sieg kann Geschäftslage belasten


Da Trump wiederholt mit Strafzöllen auf Importe aus der EU droht und die Sorgen vor einem Handelskrieg schürt, befürchten deutsche Industriebetriebe bei einem Trump-Sieg Geschäftsschäden zu erleiden. Ein möglicher Handelskrieg könnte sich binnen vier Jahren auf bis zu 180 Mrd. EUR summieren, wie eine Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) gestern zeigte. Es ist nicht verwunderlich, dass knapp jedes zweite Industrieunternehmen in Deutschland (44 %) bei einer Trump-Präsidentschaft negative Auswirkungen auf den eigenen Betrieb erwartet. Für rund 51 % macht es hingegen keinen Unterschied, ob Trump oder dessen Konkurrentin Kamala Harris die Wahl am 5. November gewinnt. Nur 5 % erwarten positive Effekte durch einen Trump-Sieg. Dies zeigt eine gestern veröffentlichte ifo-Umfrage unter mehr als 2.000 deutschen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zur kommenden US-Wahl und einer möglichen zweiten Trump-Präsidentschaft. Vor allem Unternehmen mit engen Exportverbindungen in die USA rechnen mit negativen Folgen bei einem Trump-Wahlsieg (48 %). Auffällig ist auch, dass viele Unternehmen ohne direkte Exportbeziehungen in die USA negative Auswirkungen befürchten (38 %), denn sie können zum Beispiel als Zulieferer trotzdem indirekt betroffen sein. Nichtsdestotrotz plant die überwiegende Mehrheit von 83 % der deutschen Unternehmen keine Anpassungsmaßnahmen, sollte Trump ins Weiße Haus einziehen. Lediglich 4 % der Befragten erwägen beispielsweise eine stärkere Verlagerung der Produktion in die USA oder eine Anpassung der Lieferketten bzw. eine Diversifikation der Beschaffungs- und Absatzmärkte.

Deutsche Wirtschaft bremst Talfahrt


Im Oktober konnte die deutsche Wirtschaft überraschend ihre Talfahrt abbremsen. Auch wenn der an den Finanzmärkten stark beachtete Einkaufsmanagerindex noch deutlich unter der 50-Punkte-Marke verharrt, ab der Wachstum signalisiert wird, stieg das Barometer um 0,9 auf 48,4 Punkte. Dies teilte gestern der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Mini-Anstieg auf 47,6 Zähler gerechnet. Vor allem der Dienstleistungssektor startete mit einem positiven Wachstumssignal ins vierte Quartal. Der Subindikator stieg von 50,6 auf 51,4 Punkte. Auch wenn sich die Industrie weiterhin im Kontraktionsbereich befindet, ist das verarbeitende Gewerbe nicht so stark geschrumpft wie im Vormonat. Der Indikator verbesserte sich um 2 Zähler auf 42,6 Punkte. Mit einem breiten Aufschwung zum Jahresende ist jedoch nicht zu rechnen. Aus heutiger Sicht dürften die wirtschaftlichen Aktivitäten im vierten Quartal stagnieren, wie die Bundesbank gestern im Monatsbericht meldete. Heute wird das ifo-Geschäftsklima ein weiteres Mosaikstück für die Konjunkturentwicklung liefern.


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