Zwischen Inflation und Eskalation
Iran attackiert Israel
In der Nacht zum Sonntag hat der Iran mit über 300 Drohnen erstmals direkt Israel angegriffen. Die Drohnen wurden praktisch alle abgewehrt. Der Angriff war die Vergeltung für einen Luftangriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude im syrischen Damaskus, bei dem zwei hohe iranische Offiziere getötet wurden und der Israel zugeschrieben wird. An den Finanzmärkten bleiben die Reaktionen besonnen. Aktien an den asiatischen Börsenplätzen tendierten schwächer, der Ölpreis trat auf der Stelle, der Goldpreis legte etwas zu.
US-Konsumenten erwarten mehr Inflation
Wirtschaftlich klang die abgelaufene Woche weitgehend unspektakulär aus. Die Inflationszahlen aus Deutschland und anderen großen EWU-Staaten bestätigten lediglich die Ergebnisse der ersten Schätzung. In den USA sank das Konsumentenvertrauen (Uni Michigan Sentiment) im April etwas stärker als erwartet von 79,4 auf 77,9. Einer der Gründe hierfür dürfte die recht hohe Inflation in den USA gewesen sein. Vor diesem Hintergrund bemerkenswert: Die Inflationserwartungen sowohl für den 1-Jahres- als auch für den 5-Jahres-Zeitraum sind leicht gestiegen. Die chinesischen Exportdaten für März waren schlechter als erwartet, aber angesichts der starken Performance in den zwei Vormonaten nicht vollkommen überraschend. Insgesamt sind die Exporte trotz schlechtem März im ersten Quartal 2024 um 1,5 % zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Zudem zeigen sich die chinesischen Industriedaten generell zuletzt tendenziell freundlicher. Die neue Woche startet im Euroraum mit Zahlen aus der Industrie für den Februar. Ein mehr oder weniger deutlicher Zuwachs wird zu verbuchen sein, der allerdings den schwachen Januar (-3,2 % M/M) nicht wettmachen dürfte. In den USA dürfte der Empire Manufacturing Index für April deutlich zulegen. Mehr als nur einen Seitenblick verdienen aber vor allem die Zahlen für den Einzelhandel im März (unsere Erwartung: +0,3 % M/M) sowie der NAHB-Index für den US-Immobilienmarkt im April (52 nach 51).
Scholz in China
Aus deutscher Sicht verdient die China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz besondere Aufmerksamkeit. Scholz wird von einer Delegation der deutschen Wirtschaft begleitet. Einerseits ist China für deutsche Unternehmen ein wichtiger Markt. Auf der anderen Seite gibt es die Konfliktfelder Patentschutz, Industriespionage, Menschenrechte oder Taiwan. Überdies verfolgt die Bundesregierung offiziell eine Strategie des „De-Risking“. D.h. in Bereichen, welche die nationale Sicherheit betreffen, will Berlin auf Abstand zu Peking gehen. Man darf gespannt sein, mit welchem Ergebnis die deutsche Delegation aus dem Reich der Mitte zurückkehrt.
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