US-Notenbank wartet ab, Märkte feiern
Fed-Chef bestätigt Pfad
Die gestrige Sitzung der amerikanischen Notenbank brachte keine großen Überraschungen. Das Zielband für den Tagesgeldsatz wurde wie erwartet unverändert bei 5,25 % - 5,50 % belassen. Die Fed-Mitglieder bestätigten auch ihre Haltung, wonach erst nach weiteren positiven Daten auf der Inflationsfront Zinssenkungen zu erwarten seien. Zudem sieht man die Wirtschaft nun auf einem stärkeren Wachstumspfad als bisher. Die BIP-Prognose für das laufende Jahr wurden von 1,4 % auf 2,1 % angehoben, jene für 2025 auf 2,0 % belassen. Auch bei der Preisdynamik sieht man die Kerninflation für dieses Jahr mit 2,6 % nun um 0,2 pp höher als zuletzt. Trotz der Aufwärtsrevisionen der makroökonomischen Zahlen signalisiert der Leitzinspfad der Fed (Dot plot) weiterhin drei Zinssenkungen im Ausmaß von insgesamt 75 Basis-punkten für dieses Jahr. Lediglich die Zinsprognose für Ende kommenden Jahres wurde leicht angehoben (nun 3,9 % statt zuvor 3,6%).
Die Märkte hören vor allem Positives
Die US-Aktienindizes reagierten allesamt erleichtert auf die Nachrichten. Der S&P beendete den Tag mit einem Plus von 0,89 %, während der Nasdaq Composite sogar um 1,25 % zulegen konnte. Die Marktteilnehmer hätten nach den heißeren Inflationsdaten zu Jahresanfang schlimmeres erwartet. Neben dem unveränderten Leitzinspfad für dieses Jahr stimmten auch Aussagen Powells zur Entwicklung der Bilanz der Notenbank positiv. Der Fed-Chef deutete an, dass der Bilanzabbau in naher Zukunft verlangsamt werden könnte. Auch die asiatischen Börsen schlossen sich heute Morgen der positiven Stimmung an. Dennoch ist weiterhin Vorsicht vor allzu optimistischen Erwartungen geboten. Nicht nur ist die erste Zinssenkung frühestens für das FOMC-Meeting im Juni zu erwarten, sondern auch eine Rückkehr zu nachhaltiger Preisstabilität lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht erkennen.
Vom Reden zum Handeln
Bei einem Besuch in Arizona verkündete US-Präsident Joe Biden gestern die bisher höchste, unter seiner Regierung gewährte Subvention an ein einzelnes Unternehmen. Der große Profiteur dabei ist der US-Chiphersteller Intel. Mit staatlichen Hilfen von insgesamt $ 20 Mrd. will die Regierung den Bau neuer Fabriken sowie die Modernisierung bestehender aktiv vorantreiben. Die Maßnahme ist Teil des 2022 verabschiedeten CHIPS and Science Act, der die USA wieder zu einem der führenden Halbleiterhersteller weltweit machen soll. Ziel ist laut US-Handelsministerin Gina Raimondo bis 2030 einen globalen Marktanteil von 20% in der Herstellung von Hochleistungschips zu erreichen. Dass im Zuge dessen ein Großteil der Hilfen in Intels Anlagen in Arizona fließen wird, hat für Bidens Wahlkampf auch einen positiven Nebeneffekt. Den Bundesstaat konnte er im Jahr 2020 nämlich nur knapp gegen den damaligen Amtsinhaber Donald Trump verteidigen. Positive Impulse für die Wirtschaft vor Ort könnten Biden also auch diesmal den entscheidenden Vorteil bringen.
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