Woche der Notenbanken


Nach wie vor robust


Nachdem am Donnerstag bereits die Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen für August mit einem Anstieg gegenüber Juli in Höhe von 0,6% besser hereinkamen als erwartet, galt dies am Freitag auch für die Zahlen zur dortigen Industrieproduktion. Gegenüber Juli legten jene im August um 0,4% zu. Erwartet worden war hingegen lediglich ein Anstieg um 0,1%. Dabei darf jedoch nicht verschwiegen werden, dass die Juli-Zahlen zuvor in beiden Fällen nach unten revidiert worden waren. Die von der Uni Michigan erhobene vorläufige Verbraucherpreisstimmung für September fiel mit 67,7 Punkte zwar etwas schwächer als erwartet (69,1) aus. Sie war zuvor jedoch auch monatelang gestiegen.

Kopfzerbrechen bei Powell & Co.


In toto dürften obige Zahlen den US-Währungshütern durchaus gewisses Kopfzerbrechen bereiten. Schließlich müssen jene auf ihrer morgen startenden und am Mittwoch endenden Sitzung entscheiden, ob sie den US-Leitzins ein weiteres Mal nach oben schleusen oder die Füße lieber stillhalten und eine abwartende Position einnehmen werden. Wir erwarten letzteres. Aber einfach dürfte Powell & Co. diese Entscheidung nicht fallen. Eine schwächelnde Konjunktur würde die US-Inflation wohl automatisch nach unten bringen. Die – wie obige Daten zeigen – nach wie vor robuste Verfassung der US-Wirtschaft tut dies jedoch nicht. Daher besteht das Risiko, dass der Kampf gegen die Inflation trotz einer ganzen Serie an Leitzinserhöhungen noch nicht vollends gewonnen ist. Schließlich ist die Fed noch keineswegs am Ziel. Bis zur angestrebten Teuerung von lediglich 2%, ist es schließlich noch ein weiter Weg. Die Kernrate – also ohne die Preise für Energie und Lebensmittel – war im August zwar weiter gesunken, mit 4,3% liegt jene trotzdem noch bei mehr als dem Doppelten des Inflationsziels. Die Headline – also inklusive der zuvor genannten Komponenten – fiel mit 3,7% zwar niedriger aus als die Kernrate. Die Krux hierbei ist jedoch, dass sie sich wegen der wieder markant gestiegen Energiepreise zuletzt in die falsche Richtung bewegte. Schließlich hatte sie zum Tief im Juni schon bei 3,0% gelegen.

Weitere Notenbanken tagen


Aber nicht nur die Währungshüter der Federal Reserve treffen sich in dieser Woche: Für Mittwoch sind zudem die Sitzungen der Schweizer Nationalbank sowie der Bank of England terminiert. Und am Freitag tagt die Bank of Japan. Zuletzt sorgte der japanische Notenbank-Gouverneur Kazuo Ueda für Furore, indem er durchblicken ließ, dass die japanischen Währungshüter aktuell über einen behutsamen Ausstieg aus der dort immer noch ultralockeren Geldpolitik nachdenken würden.

US-Immobilienmarkt im Fokus


Neben dem Blick auf die Notenbanken richtet sich der Fokus der Anleger auch auf den seit längerem schwächelnden US-Immobilienmarkt. Es sah zwar schon mehrfach danach aus, als könne sich jener wieder berappeln. Aber jedes Mal folgte dann wieder die Enttäuschung auf dem Fuße. Mit Blick auf die teilweise kriselnden US-Regionalbanken wäre es jedoch von essenzieller Bedeutung, dass der US-Immobilienmarkt nun endlich die Kurve nach oben kriegen würde. Mit dem NAHB-Index startet heute Nachmittag die neue Immobilien-Datenrunde. Für morgen sind zudem die Zahlen zu den Baugenehmigungen und den Neubaubeginnen terminiert. Und am Donnerstag folgen die Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser.


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