TACO-Trade bringt DAX-Rekord


Und wieder: Ein neuer DAX-Rekord


Der DAX erreichte gestern auf Schlusskursbasis ein neues Allzeithoch bei 24.276 Punkten, genau 50 Punkte über dem bisherigen Rekordwert aus der Vorwoche. Die Anleger hoffen weiterhin darauf, dass die US-Importzölle doch nicht so hoch ausfallen werden wie befürchtet und von Trump angekündigt. In diesen Tagen wurde in diesem Zusammenhang ein neues Akronym populär: TACO: "Trump always chickens out", frei übersetzt: "Trump kneift immer". Anleger können sich darauf verlassen, dass die Drohungen des US-Präsidenten nicht umgesetzt werden, sondern lediglich Drohkulisse und Verhandlungstaktik sind, was den Aktienmarkt entsprechend stützt. Zudem ist die laufende DAX-Rally von den fiskalpolitischen Maßnahmen der neuen Bundesregierung getragen. So beschloss das Kabinett gestern in Berlin ein milliardenschweres Paket mit erweiterten Abschreibungsmöglichkeiten für Maschinen und Elektrofahrzeuge.

Schwache US-Konjunkturdaten


Die Aktivität der US-Dienstleister ist im vergangenen Monat zum ersten Mal seit fast einem Jahr in den Bereich der Schrumpfung gerutscht. Die Aktivität bei den US-Dienstleistern ging im letzten Monat zum ersten Mal seit fast einem Jahr zurück, was auf einen abrupten Nachfragerückgang zurückzuführen war, während die Preise aufgrund höherer Zölle in der gesamten Wirtschaft anzogen. Der Dienstleistungsindex des Institute for Supply Management sank im Mai um 1,7 auf 49,9 Punkte und fiel deutlich unter den Konsens-Erwartungen aus. Werte unter 50 signalisieren eine schrumpfende Konjunktur. Die Subindizes gewähren ein differenzierteres Bild auf die aktuelle Lage der US-Dienstleister: So ging der Index der Auftragseingänge um 5,9 auf 46,4 Punkte zurück und gab damit so stark nach wie seit Juni 2024 nicht mehr. Dagegen stieg der Index der gezahlten Preise auf 68,7 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit November 2022. Zudem fielen gestern die Beschäftigungsdaten des privaten Dienstleisters ADP enttäuschend aus. Demnach wurden in der Privatwirtschaft im Mai weniger Stellen geschaffen (37.000) als erwartet (114.000), der niedrigste Wert seit Mai 2023. Diese Daten unterstreichen das Dilemma, in dem die US-Notenbank steckt: Einerseits müsste sie die Zinsen senken, um die lahmende Konjunktur in Schwung zu bringen, andererseits müsste sie die Zinsen auf hohem Niveau halten, um die Inflation zu bekämpfen. Trump versuchte gestern einmal mehr, Fed-Chef Powell unter Druck zu setzen. Dieser reagiere "zu spät", so Trump im Onlinedienst X. Der nächste Sitzungstermin der Fed findet am 18. Juni statt.

EZB wird heute die Zinsen senken


Da haben es die Notenbanker in Euroland etwas leichter als ihre Kollegen jenseits des großen Teichs. Es redet ihnen kaum einer drein, und auch die Rahmendaten sind weniger diffus. So ist die Inflation wieder weitgehend im Zaum, wie die vorläufigen Zahlen zur Inflation im Euroraum am Dienstag zeigten: Die Teuerung sank von 2,2 % im April auf nur noch 1,9 % im Mai und damit knapp unter das 2%-Inflationsziel der EZB. Dies dürfte die allerletzten Zweifel darüber ausgeräumt haben, dass Lagarde & Co. die Leitzinsen heute um weitere 25 Basispunkte senken werden, zum achten Mal seit Mitte 2024. Der EZB-Einlagesatz läge dann bei 2,0 %. Spannender dürfte die Frage sein, inwieweit die Risiken rund um den Handelsstreit ausreichend sind, um die EZB dazu zu bewegen, ihre "taubenhafte" Wortwahl zu bekräftigen. Hiermit würde sie die Tür für einen weiteren Lockerungsschritt im dritten Quartal, welcher den Einlagesatz unter 2 % brächte, sehr weit öffnen. Ob diese Aussicht heute bekräftigt wird, dürfte neben den verbalen Signalen Christine Lagardes auch von den neuen EZB-Stabsprojektionen abhängen. Sollte sich die EZB hier gegenüber weiteren Zinssenkungen reserviert zeigen, würde dies manchen Anleger auf dem falschen Fuß erwischen - schließlich gehen die meisten Akteure von einer weiteren Zinssenkung im laufenden Jahr aus.


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