DAX weiter auf Rekordfahrt


Waffenstillstand im Zollkonflikt


Am vergangenen Wochenende haben sich die Vereinigten Staaten und China darauf verständigt, einen Großteil ihrer gegenseitigen Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen auszusetzen. Diese Maßnahme soll Raum für weitere Verhandlungen schaffen und eine Deeskalation im anhaltenden Handelskonflikt ermöglichen. Konkret senken die USA ihre Zölle auf chinesische Importe von zuvor 145 % auf 30 %. China reduziert im Gegenzug die Zölle auf US-Waren von 125 % auf 10 %. Diese Änderungen treten ab dem 14. Mai in Kraft und gelten zunächst für 90 Tage. Die Finanzmärkte reagierten positiv auf diese Entwicklung. Der deutsche Leitindex DAX stieg im frühen Handel auf ein neues Rekordhoch von 23.911,98 Punkten. Der Goldpreis hingegen fiel deutlich, da die Nachfrage nach sicheren Häfen aufgrund der Entspannung im Handelsstreit nachließ. Beide Länder betonten, dass sie keine wirtschaftliche Entkopplung anstreben und kündigten die Einrichtung eines Mechanismus zur Fortführung der Verhandlungen an.

Erdgaspreise legen wieder zu


Die Preise für Erdgas zur Lieferung im Folgemonat an der niederländischen Terminbörse TTF lagen Mitte Februar noch bei rund 60 Euro je Megawattstunde (MWh). Bis Ende April halbierten sie sich auf etwa 30 Euro/MWh. Seit Anfang Mai jedoch ziehen die Preise wieder deutlich an. Im April belasteten Konjunktursorgen, insbesondere infolge der US-Zollpolitik, die Energiemärkte. Inzwischen überwiegt jedoch die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China ein Signal, das die Märkte positiv aufnehmen. Zudem sind die Gasspeicher in der EU derzeit nur zu 42 % gefüllt deutlich weniger als der Fünfjahresdurchschnitt von 51 %. In den kommenden Wochen wird daher mit einer steigenden Nachfrage an den Spotmärkten gerechnet. Die EU hält zudem an ihrem Ziel fest, bis Ende 2027 vollständig auf Gasimporte aus Russland zu verzichten. Ab 2026 sollen neue Verträge ohne langfristige Bindung verboten werden.

US-Inflation im Fokus


Heute veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreisdaten für den Monat April. Im März lagen sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation überraschend deutlich unter den Erwartungen ohne nachvollziehbare Erklärung. Möglicherweise waren statistische Verzerrungen im Spiel. Für April rechnen wir mit einer Gegenbewegung, die sich in einem stärkeren Preisanstieg und höheren Jahresraten niederschlagen könnte. Unklar bleibt, ob und in welchem Ausmaß Trumps neuerliche Zollerhöhungen von ihm selbst als "Zollschock" bezeichnet bereits im April Wirkung entfaltet haben. Laut einer Bloomberg-Umfrage erwartet die Mehrheit der Analysten zunächst keinen wesentlichen Einfluss. Wir hingegen sehen Potenzial für eine deutliche Aufwärtsüberraschung bei den Inflationsdaten, was den jüngsten Anstieg der US-Renditen weiter befeuern dürfte. Der Inflationsdruck in den USA scheint unabhängig vom exakten Zeitpunkt zunehmend unausweichlich. Dafür spricht auch der Anstieg der ISM-Preiskomponenten für Industrie und Dienstleistungen, die im April den höchsten Stand seit Herbst 2022 erreichten. Ein spürbarer Preisanstieg ist daher wohl nur eine Frage der Zeit.

Heute auf der Agenda


Für 11:00 Uhr ist die Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen für Mai angesetzt. Wir rechnen gestützt auf eine verbesserte Finanzmarktstimmung mit einer deutlichen Erholung. Im Vormonat war der ZEW-Index regelrecht eingebrochen: von 51,6 auf -14,0 Punkte der stärkste Rückgang seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022. Hauptauslöser war die überraschende Einführung weitreichender US-Zölle durch Präsident Donald Trump am 2. April, den er als "Liberation Day" bezeichnete.


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