Rezessionswahrscheinlichkeit ist hoch


Konjunkturampel bleibt im roten Bereich


Die ohnehin große Rezessionsgefahr in Deutschland hat sich nochmals verstärkt. Die Rezessionswahrscheinlichkeit in Deutschland bleibt laut des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung relativ hoch, wie der Konjunkturindikator „IMK Konjunkturampel“ signalisiert. Das nach dem Ampelsystem arbeitende Frühwarninstrument steht für die kommenden drei Monate auf „rot“ und unterstreicht somit weiterhin ein Rezessionsrisiko – und das bereits seit drei Monaten in Folge. Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft im Zeitraum von September bis November in eine Rezession gerät, ist zuletzt auf 74% gestiegen. Anfang August betrug die Rezessionswahrscheinlichkeit für die folgenden drei Monate noch 71,5%. Unter anhaltend hohen Energiepreisen leidet vor allem die Produktion in den energieintensiven Industrien. Aufgrund der jüngsten EZB-Zinserhöhung und zunehmender Finanzierungskosten verschärft sich die Lage vor allem im Baugewerbe weiter. Apropos Bau…

Weniger Baubeginne in den USA


Das Wohnungsbaugeschäft in den USA hat sich im August überraschend deutlich abgeschwächt. Die Zahl der neu begonnenen Projekte fiel hochgerechnet auf das gesamte Jahr um rd. 11% auf 1,283 Mio., wie das U.S. Census Bureau gestern mitteilte. Im Gegensatz dazu legte die Zahl der Baugenehmigungen, ein Indikator für das künftige Baugeschehen, im August um rd. 7% auf annualisiert 1,543 Mio. zu. Ein Faktor, der das Baugeschäft aktuell mehr denn je belastet, sind die bisherigen Fed-Zinserhöhungen, wodurch die Hypothekenkredite teurer geworden sind. Apropos Fed…

Die Fed ist am Zug


Das wichtigste Ereignis in dieser Woche ist das heutige FOMC-Meeting der US-Notenbank Fed. Die wieder gestiegenen Energiepreise sowie die nach wie vor robuste US-Konjunktur – insbesondere der noch starke US-Arbeitsmarkt – dürften den US-Währungshütern Kopfzerbrechen bereiten. Trotzdem dürfte die amerikanische Zentralbank ihr Tagesgeldzielband u.E. heute unverändert bei 5,25% - 5,50% belassen. Gleichzeitig erwarten wir aber, dass die Neigung zu einer weiteren Straffung der US-Geldpolitik vorerst bestehen bleibt. Hauptgrund hierfür: Die US-Konjunktur ist weiter robust. Die US-Wirtschaft dürfte nach unserer Prognose im laufenden Quartal mit einer Jahresrate von rund 4% zulegen. Infolgedessen dürfte die US-Notenbank auch ihr erhöhtes Leitzinsniveau länger beibehalten als noch unlängst gedacht. Im Vorfeld der Zinsentscheidung befand sich heute Morgen ein Großteil der asiatischen Börsen auf Talfahrt. Darüber hinaus lässt die chinesische Zentralbank, trotz der konjunkturellen Flaute, die Leitzinsen (1Y und 5Y Loan Prime Rate) – wie erwartet – unverändert.


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