LBBW Kapitalmärkte Daily: Notenbanken halten Kurs


"Kleinere" Notenbanken ziehen nach


Im Windschatten der jüngsten Zinserhöhungen von EZB und Fed haben gestern auch die Notenbanken Norwegens, der Schweiz und Großbritanniens ihre Leitzinsen erwartungsgemäß angehoben. Norwegens Norges Bank erhöhte den Leitzins von 3,00 % auf 3,25 % und signalisierte eine nächste Zinserhöhung im Mai. Notenbank-Präsidentin Bache erklärte, sie rechne damit, dass die Norwegische Krone etwas aufwerte. Die Notenbank habe aber keine Zielregion für die Währung. Der Außenwert der Währung ist auch für die Schweizer Währungshüter von großer Bedeutung. In ihrer Presseerklärung legt die Schweizerische Nationalbank (SNB) dar, dass sie nach wie vor bereit sei, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Hierbei verwies die Notenbank explizit darauf, dass Devisenverkäufe zuletzt im Vordergrund standen. D.h. die SNB stärkte hierdurch den Kurs des Schweizer Franken. Wir rechnen damit, dass sie vorerst weiter an der Strategie eines festen Franken zur Inflationsbekämpfung festhalten wird. Ihren Leitzins hob die SNB von 1,00 % auf 1,50 % an und ließ durchblicken, dass weitere Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung notwendig sein könnten. Die Bank of England verlangsamte gestern mit einem 25 Basispunkteschritt auf 4,25 % ihr Zinserhöhungstempo. Auch die "alte Dame der Threadneedle Street", wie die Notenbank zuweilen genannt wird, behielt sich die Option weiterer Zinserhöhungen offen. Doch wird sie u.E. nun weitgehend auf Sicht fahren. Der Umstand, dass die britische Notenbank mit dem Beginn der geldpolitischen Straffung früher dran war als ihre Kollegen in den USA und im Euroraum, sollte es ihr tendenziell ermöglich, nun auch eher den Pausenknopf zu drücken.

Sinkende Hauspreise in Deutschland


Heute früh um 8 Uhr veröffentlicht das Statistische Bundesamt Daten zur Preisentwicklung von Wohnimmobilien im vierten Quartal und damit auch für das Gesamtjahr 2022. Daten anderer Anbieter deuten darauf hin, dass die Hauspreise im vierten Quartal ihren Rückgang beschleunigten, den sie im dritten Quartal eingeleitet hatten. Wir erwarten im laufenden Jahr eine Fortsetzung der Preiskorrektur. Deren Ausmaß dürfte aber überschaubar bleiben, da Wohnraum knapp ist und es auf absehbare Zeit bleiben dürfte. Als Kapitalanlage sind Wohnimmobilien derzeit wohl nur im Einzelfall eine attraktive Alternative zu Anleihen. Zur Eigennutzung kann ein Immobilienerwerb dennoch Sinn machen, zumal auch künftig die Mieten weiter steigen dürften. (Siehe dazu auch unsere Studie vom 14. März.)

Frühindikatoren aus Europa und den USA


Heute Vormittag werden vorläufige Werte für die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum veröffentlicht. Im Großen und Ganzen sehen wir Potenzial für leichte Anstiege der Indizes. Am frühen Nachmittag stehen die Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA auf dem Datenkalender. Nach dem kräftigen Rückgang im Vormonat rechnen wir nun für den Februar mit einer gewissen Erholung. Zudem setzen heute die Staats- und Regierungschefs der EU ihr Gipfel-Treffen fort. Gestern deuteten sich Kompromisse bei den Streitthemen Verbrenner-Aus sowie Förderung von Kernkraft als grüne Technologie an.


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