LBBW Morgeninfo: Sogar in Japan tut sich was


Restriktives Zeichen in Nippon


Die Bank of Japan hat gestern überraschenderweise die Bandbreite, innerhalb der die Rendite 10jähriger Anleihen um das Renditeziel 0 % schwanken darf, von 25 auf 50 Basispunkte nach oben und unten erweitert. Die Rendite 10jähriger JGBs stieg daraufhin als erste Reaktion deutlich über die alte „Obergrenze“ von 0,25 %. Die Inflationsrate liegt mit rund 4 % zwar weit unter der in anderen Industriestaaten. Die Zielmarke von 2 % ist aber überschritten. Die damit einhergehenden Kaufkraftverluste belasten die Verbraucher und dämpfen den Konsum. Für Japans Wirtschaft ist dies ein Problem. Die BoJ sah sich vor diesem Hintergrund wohl auch deswegen zum Handeln gezwungen, weil die nach wie vor extrem niedrigen Zinsen in Japan zu einer signifikanten Schwäche des Yen geführt hatten. Diese beschleunigte den Preisauftrieb zusätzlich. Wir werten die Aktion als erstes restriktives Zeichen der BoJ. Die Negativzinspolitik der vergangenen Dekaden dürfte 2023 ein Ende haben. Allerdings gehen wir angesichts einer moderaten Teuerung sowie eines exorbitanten Schuldenstandes von 172% des BIP nicht von einer schnellen Anhebung der Leitzinsen aus. Lesen Sie gerne die ausführliche Bewertung von Matthias Krieger unter lbbw-markets.de.

Stimmungsumschwung in Asien


Zunächst wurde das restriktive Zeichen der BoJ äußerst negativ aufgenommen. Der Nikkei verlor zeitweise über 3%. Doch nach dem ersten Schock starteten die asiatischen Märkte eine kleine Weihnachtsrally, die den japanischen Leitindex auf alte Niveaus bei 26 500 Punkten trieben. Im Nachbarland China legte der CSI 300 um 0,5% zu. An den US-Börsen sorgten die fast schon historischen Neuigkeiten aus Japan bisher für wenig Bewegung. Die Indizes tendierten zu Handelsschluss leicht im Plus. Für Aufsehen sorgte die Tesla-Aktie, die nach mehreren Analysten-Herabstufungen zwischenzeitlich um über 8% gen Süden rauschte. Der US-Dollar fiel gegenüber dem Yen um 4,4%. 10-jährige US-Treasuries flogen in hohem Bogen aus den Depots und rentierten ca. 11 Bp höher bei 3,69%. Am Vormittag steht das hiesige GfK Konsumklima auf der Agenda, wir rechnen mit einer leichten Verbesserung auf anhaltend tiefem Niveau. Um 16.00 Uhr folgt in den USA das Konsumentenvertrauen, das wir gleichfalls etwas freundlicher einschätzen.



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