LBBW Morgeninfo: EZB erneut mit Jumbo-Zinsschritt


EZB erhöht Leitzins um 75 Bp


Wie erwartet hat die EZB gestern ihre Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte angehoben. Der Einlagesatz steigt auf 1,50 %, der Hauptrefisatz auf 2,00 %. Die EZB sieht weiterhin Aufwärtsrisiken für die Inflation. Für die nähere Zukunft hat die EZB in Aussicht gestellt, die Leitzinsen weiter anzuheben. Allerdings hat sie dies nicht mehr unmittelbar für die kommenden Meetings angekündigt. Die aktuellen Daten lassen indes eine Zinserhöhung um weitere 75 Basispunkte auch zum nächsten EZB-Ratstreffen erwarten. Immerhin ist die Inflation im Euroraum im Oktober mit 9,9 % auf einem neuen Rekordhoch und dürfte weiter steigen. Mit dem gestrigen Zinsschritt und der leichten Anpassung des Wordings hat die EZB allenfalls die erste Etappe auf dem Weg zu einer Normalisierung der Geldpolitik zurückgelegt. Aber immerhin: Die Rendite 10jähriger Bundesanleihen fiel gestern wieder unter die Marke von 2 %.

Konjunkturdaten im Fokus


Heute steht eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten auf der Agenda. Um 10 Uhr wird das BIP für Deutschland veröffentlicht. Nach einem Plus von 0,1 % in Q2 rechnen wir für Q3 mit einem Minus von 0,2 %. Um 11 Uhr folgt das Wirtschaftsvertrauen für die EWU, das von 93,7 im September auf 92,5 im Oktober absinken dürfte. Um 14 Uhr werden Inflationsdaten für Deutschland gemeldet. Nach 10,0 % im September dürfte sich der CPI im Oktober mit 10,5 % weiter auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Um 14:30 Uhr folgt schließlich die PCE Kernrate aus den USA, die nach 4,9 % im August auf 5,2 % im September zulegen dürfte.

Negative Gaspreise


Die Erdgaspreise sind in den letzten Wochen sehr stark gefallen. Im Verlauf dieser Woche kam es bei europäischem TTF-Erdgas kurzzeitig sogar zu negativen Preisen. Negative Preise für Rohstoffe sind vor allem dann möglich, wenn die Lager kurz vor Fälligkeit eines Termin-kontrakts voll sind und die Lieferung aus einem solchen Kontrakt somit problematisch werden kann. Das war der Fall bei WTI im April 2020. Damals waren die Lager am Lieferort für WTI aufgrund des Corona-bedingten Nachfrageeinbruchs sehr voll. Deshalb wollte niemand auf den Kontrakten sitzen bleiben, um den Problemen mit fehlenden Lagerkapazitäten aus dem Weg zu gehen. WTI stürzte zeitweise auf minus 40 USD ab. Momentan sind die Gaslager sehr voll - vor allem weil die Politik in den letzten Monaten darauf gedrängt hat. Aber auch wegen des recht milden Wetters und einsetzenden LNG-Lieferungen. Auch bei Erdgas ist es kritisch, Kontrakte zu halten, wenn es an Lagerkapazitäten mangelt! Und deshalb kam es eben bei TTF kurzzeitig zu negativen Preisen. Wenn aber die Heizperiode im November und Dezember in Fahrt kommt, dürfte sich das Phänomen bei TTF so schnell nicht wiederholen!



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Herausgeber


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